Der Garten im Frühling – ertragreich und ökologisch
Wer durch die noch nicht besonders einladenden Temperaturen der vergangenen Tage, seinen Garten noch hat links liegen lassen, muss spätestens jetzt aktiv werden. Jetzt ist große Pflanzzeit im Garten und auf den Balkonen. Die Fleißigen haben ihre Pflanzen schon selbst auf der Fensterbank oder im Frühbeet vorgezogen. Für alle Anderen bieten aber Gartencenter und Baumärkte Jungpflanzen in allen Sorten und Qualitäten an. Neuerdings möchten sogar die Discounter mehr von diesem Kuchen abgreifen.
Die Fallstricke beim Gärtnern
Gutes und nachhaltiges Gärtnern setzt „leider“ auch einiges an Wissen voraus. Wer vorbereitet ist, hat schon im Winter damit begonnen die Beete und Gartenflächen zu durchdenken. Dabei nutzt ein gutes Wissen zu Mischkulturen und Fruchtfolgen, damit die Fläche im Garten optimal ausgenutzt werden. Dazu gehört auch, welche Pflanzen können zusammen ins Beet oder von welchen Schadinsekten können sie befallen werden. Um Insekten und Ungeziefer zu vertreiben, muss man nicht immer gleich auf chemische Mittel zurückgreifen. Es gibt viele Pflanzen, die die lästigen Insekten auf natürliche Weise fernhalten.
Welches Saatgut ist für mich geeignet
Für Gärtner, die ihre Pflanzen immer selbst ziehen möchten sind am besten samenfeste, alte Sorten geeignet. Denn von diesen Pflanzen kann man aus der Frucht wieder Saatgut für das nächste Jahr gewinnen – und damit die Lieblingssorten selber vermehren. Der Mut zu alten Sorten hilft auch die natürliche Vielfalt für spätere Generationen zu erhalten.
Gärtner, die dann beim Saatgutkauf auch noch auf Regionalität und die Siegel der Bio-Anbauverbände achten, sind damit voll im Trend.
Wer das nicht möchte kann auch zu den „F1“ Hybriden greifen. Dieses Saatgut kann vom Hobbygärtner nicht selber vermehrt werden. Das Saatgut muss somit jedes Jahr beim Hersteller erworben werden.
Schön ist es auch, wenn der Gärner noch Platz für ein paar Blühpfanzen lässt. Diese sind attraktiv für Insekten wie Wildbienen, Hummeln oder Schmetterlinge.
Das Anziehen der Pflanzen
Nach der Auswahl des passenden Saatgutes, kommen diese in ein Aussaatgefäß mit Anzuchterde, die immer gleichmäßig feucht gehalten werden muss. Möchte man ökologisch korrekt gärtnern, verwendet man torffreie Erde. Der Torfabbau zerstört Moore und damit wertvolle Lebensräume. Auch die Nutzung von Aussattöpfen aus Naturmaterialien hilft unserer Umwelt, denn Plastik wird aus Erdöl hergestellt und ein Großteil des Plastikmülls wird nicht fachgerecht recycelt.
Viele Gärtner werden jedoch ohnehin viele Plastikbehälter – alte Blumentöpfe oder Joghurtbecher – im Haushalt haben. Diese können natürlich auch als Anzuchtgefäß für eine weitere Nutzung verwendet werden.
Der Kauf von Pflanzen
Wer sich nicht mit der Anzucht der Jungpflanzen quälen möchte, oder zu wenig Platz auf den Fensterbänken hat, kauft seine Pflanzen in Gärtnereien und Gartencentern, auf Wochenmärkten oder in Baumärkten. Hier ist es schwer den Händler seines Vertrauens zu finden, denn die Informationen über die Herkunft und Produktionsbedingungen der Pflanzen ist doch meist sehr begrenzt.
Zum Beispiel werden in Baumärkten und Discountern Pflanzen angeboten, die in Ländern des globalen Südens vorgezogen sind. Dort wird oft der Umgang mit Pestiziden weniger streng beachtet. Zu Teil werden sogar noch Mittel verwendet, die in der EU keine Zulassung mehr haben. Gerade in Zierpflanzen wurden häufig auch bienengefährliche Mittel nachgewiesen.
Wer das vermeiden möchte greift vermehrt zu Jungpflanzen mit dem Bio-Siegel in und von regionalen Gärtnereien.
Mit ein wenig Aufmerksamkeit wird der eigene Garten nicht nur abwechslungsreich, ertragreich und bunt, sondern rettet auch unsere Artenvielfalt und schützt Wasser, Böden und die Luft vor Verunreinigungen.