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Beliebte Sonnencremes enthalten hochgefährliche Inhaltsstoffe

Besorgniserregender Anstieg von MnHexP-Werten: Was wir wissen und was wir tun können

Im Februar 2024 schlug das deutsche Umweltbundesamt (UBA) Alarm: In Urinproben von Kindergartenkindern wurde ein besorgniserregender Anstieg von MnHexP (dem Metaboliten von DnHexP) festgestellt. DnHexP ist ein Weichmacher, der häufig in Kosmetika, insbesondere in Sonnenschutzmitteln, verwendet wird.

Die Forscher des UBA kamen zu dem Schluss, dass aufgrund der Anzahl der Proben, in denen das Metabolit gefunden wurde, eine lokale Kontaminationsquelle unwahrscheinlich sei. Stattdessen schrieben sie: “In unseren ersten, sondierenden Analysen sehen wir einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit MnHexP und Kosmetika, darunter insbesondere Sonnenschutzmittel”.

Was bedeutet das für uns?

Die Ergebnisse dieser Studie sind besorgniserregend, da MnHexP mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht wurde, darunter:

  • Störungen des Hormonsystems: MnHexP kann die Produktion von Hormonen wie Östrogen und Testosteron stören, was zu Entwicklungsstörungen bei Kindern und Fortpflanzungsstörungen bei Erwachsenen führen kann.
  • Neurologische Probleme: MnHexP kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und zu Lern- und Gedächtnisstörungen sowie zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
  • Allergien: MnHexP kann Allergien und andere Immunschwächeerkrankungen auslösen.

Was können wir tun?

Es gibt einige Dinge, die wir tun können, um uns vor einer MnHexP-Exposition zu schützen:

  • Vermeiden Sie Kosmetika, die DnHexP enthalten. DnHexP selbst ist als Inhaltsstoff in kosmetischen Mitteln verboten, könnte aber als Verunreinigung von Ausgangsstoffen in solche Produkte eingetragen werden. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika und vermeiden Sie Produkte, die DnHexP enthalten. Sie können eine Liste von Kosmetika finden, die DnHexP enthalten, auf der Website des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): https://www.bfr.bund.de/.
  • Verwenden Sie natürliche Sonnenschutzmittel. Natürliche Sonnenschutzmittel enthalten keine chemischen Weichmacher und können eine sichere Alternative zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln sein.
  • Informieren Sie sich und andere. Informieren Sie sich über die Risiken von MnHexP und sprechen Sie mit Freunden und Familie darüber. Je mehr Menschen sich der Risiken bewusst sind, desto eher können wir Druck auf die Hersteller ausüben, sicherere Produkte auf den Markt zu bringen.

Verunreinigung in 3 beliebten Sonnenschutzmitteln

Ladival
Dieses in der Apotheke, aber auch bei Amazon und anderen Online-Shops erhältliche Sonnenschutzmittel enthielt 2,4 mg DnHexP pro kg.

ISDIN
Ebenfalls in Apotheken und bei Amazon erhältlich, wurden in diesem Sonnenschutzmittel 1,5 mg/kg DnHexP nachgewiesen.

Lacura
In dieser Sonnencreme des Discounters Aldi wurden Spuren von DnHexP nachgewiesen.

Hersteller betonen die Geringfügigkeit der DnHexP-Werte:

  • In ihren Stellungnahmen verweisen Hersteller auf die geringen Konzentrationen von DnHexP, die in den betroffenen Produkten gefunden wurden.
  • Sie argumentieren, dass diese Werte weit unter den Grenzwerten liegen, die von der EU für Kosmetika festgelegt wurden.
  • Daher stufe man sie als gesundheitlich unbedenklich ein.

Fazit

Das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) teilt im Moment noch die Einschätzung der Hersteller über die Geringfügigkeit der Verunreinigungen. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, aktuell vorsorglich auf Produkte ohne DnHexP zu setzen.

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