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Gesetzliche Änderungen ab Juni 2025 in Deutschland

Im Juni 2025 treten in Deutschland zahlreiche gesetzliche Neuerungen in Kraft, die verschiedene Lebensbereiche betreffen. Von Energieversorgung über Verbraucherschutz bis hin zu digitalen Dienstleistungen – diese Änderungen bringen sowohl neue Rechte als auch Pflichten mit sich.

1. Stromanbieterwechsel in 24 Stunden – Mehr Flexibilität für Verbraucher

Ab dem 6. Juni 2025 wird der Wechsel des Stromanbieters deutlich beschleunigt. Netzbetreiber müssen den technischen Wechsel werktags innerhalb von 24 Stunden vollziehen. Die Kündigungsfristen bleiben jedoch bestehen, sodass Verbraucher ihre Verträge weiterhin rechtzeitig kündigen müssen. Eine wichtige Änderung betrifft Umzüge: Rückwirkende Wechsel sind künftig nicht mehr möglich. Wer sich nicht rechtzeitig um einen neuen Vertrag kümmert, landet automatisch in der teureren Grundversorgung.

2. Erweiterter Mutterschutz bei Fehlgeburten – Mehr Sicherheit für betroffene Frauen

Frauen, die ab der 13. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erleiden, erhalten erstmals einen gestaffelten Mutterschutz. Je nach Schwangerschaftswoche beträgt der Schutz zwischen zwei und acht Wochen. Während dieser Zeit besteht ein Beschäftigungsverbot, es sei denn, die Betroffene möchte ausdrücklich weiterarbeiten. Der Anspruch gilt unabhängig vom Beschäftigungsverhältnis und bringt keine finanziellen Nachteile mit sich.

3. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – Digitale Angebote müssen inklusiver werden

Ab dem 28. Juni 2025 müssen viele digitale Dienstleistungen und Produkte barrierefrei sein. Dies betrifft insbesondere:

  • Online-Shops
  • Webseiten von Banken und Telekommunikationsanbietern
  • E-Commerce-Plattformen
  • Geräte wie Geldautomaten oder Router

Unternehmen, die gegen diese Vorschriften verstoßen, müssen mit Bußgeldern rechnen. Ziel dieser Regelung ist es, Menschen mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu ermöglichen.

4. Neue EU-Vorgaben für Smartphones und Tablets – Nachhaltigkeit im Fokus

Ab dem 20. Juni 2025 dürfen Smartphones und Tablets in der EU nur noch verkauft werden, wenn sie ein neues EU-Energielabel tragen. Dieses informiert über:

  • Energieeffizienz
  • Reparierbarkeit
  • Akku-Lebensdauer
  • Update-Garantie

Hersteller müssen künftig mindestens fünf Jahre Sicherheits- und Betriebssystem-Updates sowie Ersatzteile bereitstellen. Zudem müssen Akkus mindestens 800 Ladezyklen überstehen und dabei noch 80 % ihrer Kapazität behalten.

5. Pflicht-Gasprüfung für Wohnmobile und Wohnwagen – Mehr Sicherheit für Camper

Ab dem 19. Juni 2025 müssen Flüssiggasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen alle zwei Jahre geprüft werden. Bei Neufahrzeugen ist die Prüfung bereits vor der Erstzulassung erforderlich. Wer die Prüfung versäumt, riskiert Bußgelder und darf das Fahrzeug nicht betreiben.

6. Weitere wichtige Änderungen

  • Mindestlohn: Die Mindestlohnkommission muss bis Ende Juni 2025 eine Empfehlung für die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns für die kommenden zwei Jahre abgeben. Eine konkrete Erhöhung tritt jedoch erst nach politischer Umsetzung in Kraft.
  • Rentenanpassung: Die Renten werden im Juni 2025 erhöht.
  • VBB-Tickets: Alte VBB-Tickets (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) müssen bis zum 30. Juni 2025 eingelöst oder zur Erstattung eingereicht werden, da sie danach ihre Gültigkeit verlieren.
  • Neue EU-Verordnung zu Kulturgütern: Ab dem 28. Juni 2025 wird die Einfuhr illegal ausgeführter Kulturgüter aus Drittstaaten verboten. Importeure müssen detaillierte Nachweise vorlegen.

Diese gesetzlichen Änderungen betreffen Verbraucher, Unternehmen und Arbeitgeber gleichermaßen. Es lohnt sich, frühzeitig informiert zu sein, um mögliche Anpassungen vorzunehmen und rechtzeitig zu handeln.

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