Nutella: Gesundheitsrisiko oder harmloser Genuss? – Ein Überblick
Nutella, der weltbekannte Schoko-Haselnuss-Aufstrich aus dem Hause Ferrero, zählt seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Brotaufstrichen – vor allem wegen seines liebgewonnenen, süßen Geschmacks. Gleichzeitig wird das Produkt immer wieder in kritischen Diskussionen über Ernährung und Umwelt in den Blick genommen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen wissenschaftlich fundierten Faktencheck, der Ihnen hilft, Nutella differenziert zu bewerten und Ihren Genuss bewusster zu gestalten.
1. Zucker in Nutella: Genuss oder Gesundheitsrisiko?
Fakten zum Zuckergehalt Nutella besteht zu rund 56 % aus Zucker. Bei einer Portionsgröße von 37 g (etwa zwei Esslöffel) kommen ungefähr 21 g Zucker zusammen. Im Vergleich dazu empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, den täglichen Konsum von freiem Zucker auf maximal 25 g zu begrenzen. Dabei spielt nicht nur die absolute Menge, sondern auch die regelmäßige Aufnahme über verschiedene Lebensmittel hinweg eine entscheidende Rolle.
Gesundheitliche Risiken eines hohen Zuckerkonsums Ein dauerhaft erhöhter Zuckerkonsum kann das Risiko für folgende Erkrankungen steigern:
- Übergewicht und Adipositas
- Typ-2-Diabetes
- Karies
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Obwohl Nutella allein meist nicht die WHO-Grenzwerte überschreitet, sollten Sie als Verbraucher darauf achten, den gesamten Zuckergehalt in Ihrer täglichen Ernährung im Blick zu behalten. Genießen Sie den Aufstrich bewusst und als gelegentliche Leckerei – so erfüllen Sie gleichzeitig auch die Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung.
2. Palmöl in Nutella: Umweltrisiko und Gesundheitsaspekte
Gesundheitliche Betrachtung von Palmöl Nutella enthält raffiniertes Palmöl, bei dessen Verarbeitung gelegentlich geringere Mengen an Glycidyl-Fettsäureestern (GE) entstehen können – Substanzen, die in Tierversuchen krebserregend wirkten. Ferrero berichtet jedoch, dass durch eine schonende Verarbeitung bei niedrigen Temperaturen die GE-Werte stets unter den von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfohlenen Grenzwerten liegen. Das erhöhte Risiko wird dabei vor allem bei einem langfristig sehr hohen Konsum palmölhaltiger Produkte, insbesondere bei Kindern, diskutiert. Für Erwachsene und bei moderatem Verbrauch ist die Gefahr als gering einzustufen.
Ökologische Kritik und nachhaltige Ansätze Die Produktion von Palmöl ist häufig mit der Abholzung tropischer Regenwälder, mit erheblichem Verlust an Biodiversität sowie einem hohen CO₂-Ausstoß verbunden. Ferrero verwendet zwar 100 % RSPO-zertifiziertes nachhaltiges Palmöl, dennoch kritisieren Umweltschutzorganisationen wie der WWF, dass die bestehenden RSPO-Standards nicht jederzeit ausreichen, um ökologisch sensible Flächen vollständig zu schützen. Wenn Umweltschutz für Sie eine hohe Priorität besitzt, lohnt es sich, gelegentlich auch auf palmölfreie Alternativen zurückzugreifen.
3. Nutella und Herzgesundheit: Die Rolle gesättigter Fettsäuren
Fettsäuren und ihre Wirkung Die in Nutella enthaltenen Palmölanteile liefern gesättigte Fettsäuren, die als Risikofaktor den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen können. Studien weisen darauf hin, dass Palmöl – trotz seines relativ hohen Anteils gesättigter Fettsäuren – weniger schädlich ist als Transfette. Im Vergleich zu pflanzlichen Ölen wie Oliven- oder Rapsöl, die ein vorteilhafteres Fettsäureprofil aufweisen, schneidet der Palmölinhalt jedoch weniger günstig ab.
Aktuelle gesundheitswissenschaftliche Perspektiven Die direkte Verbindung zwischen dem Konsum von Palmöl und Erkrankungen wie Diabetes ist bislang nicht eindeutig belegt. Vielmehr stellt eine erhöhte Kalorienzufuhr und daraus resultierendes Übergewicht einen zentralen Risikofaktor dar. Experten empfehlen daher, Ihren Fettkonsum insgesamt maßvoll zu gestalten und vermehrt auf pflanzlich ungesättigte Öle zurückzugreifen, um Ihre Herzgesundheit zu unterstützen.
4. Alternativen zu Nutella: Gesündere Optionen und selbstgemachte Aufstriche
Marktvergleiche und verfügbare Alternativen Zahlreiche Hersteller bieten mittlerweile palmölfreie Haselnussaufstriche an, wie beispielsweise Nocciolata oder Mövenpick Haselnuss Crème. Auch wenn diese Varianten zunächst als gesündere Alternativen wirken, enthalten viele von ihnen teilweise ähnlich hohe Zuckermengen – bei Nocciolata sind es geschätzt ca. 34 % Zucker. Zudem lohnt es sich, die Art der verwendeten Ersatzöle zu hinterfragen, da manche Öle, wie Sonnenblumenöl, bei intensiver Verarbeitung oxidieren können und so in ihrer Qualität beeinträchtigt werden.
Selbstgemachte Nuss-Nougat-Creme als Alternative Eine sinnvolle Möglichkeit, den Genuss individuell zu steuern, ist das Zubereiten einer hausgemachten Nusscreme. Verwenden Sie hierzu:
- 100 % Haselnusspaste
- Kakaopulver in hochwertiger Qualität
- Als Süßungsmittel Datteln oder einen geringen Anteil an Honig
Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie bestimmen sowohl den Zuckergehalt als auch die Qualität der Zutaten und vermeiden versteckte Zusatzstoffe. Zwar ist die Herstellung aufwendiger, doch erhalten Sie so eine maßgeschneiderte Alternative, die Ihrer Gesundheit zugutekommt.
Fazit – Genuss mit Bedacht und Verantwortung
Nutella lässt sich nicht pauschal als „Gift“ oder als gesundheitsförderndes „Superfood“ klassifizieren. Entscheidend ist, wie oft und in welchen Mengen Sie den Aufstrich genießen.
- Zucker und Fett: Ein dauerhaft hoher Konsum kann langfristig negative Gesundheitsfolgen haben.
- Palmöl: Obwohl sowohl gesundheitliche als auch ökologische Bedenken bestehen, liegen bei einem maßvollen Konsum die Risiken in einem vertretbaren Rahmen.
- Alternativen: Keine auf dem Markt erhältliche Alternative bietet eine perfekte Lösung – hier gilt wieder: Bewusster und ausgewogener Umgang.
Setzen Sie auf eine vielfältige und ausgewogene Ernährung, bewegen Sie sich ausreichend und genießen Sie auch mal Süßes in Maßen. Wie bereits Paracelsus treffend formulierte: “Die Dosis macht das Gift.”
Mit diesem faktenbasierten Überblick möchten wir Sie dazu ermutigen, informierte Entscheidungen zu treffen, Ihre Gesamtaufnahme an Zucker und Fett zu planen und im Alltag bewusst zu genießen.

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