BusinessEssenGetränke

Kaffeeknappheit durch EU-Verordnung?

EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten: Droht ein Kaffeemangel?

Die Kaffeebranche in Deutschland warnt vor einem Mangel an Kaffee ab dem Jahr 2025. Grund dafür ist die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten, die ab dem 30. Dezember 2024 in Kraft tritt. Die Verordnung verlangt von Unternehmen, dass sie für ihre Produkte eine Sorgfaltserklärung vorlegen müssen, dass keine Wälder für die Produktion gerodet oder geschädigt wurden.

Der Deutsche Kaffeeverband befürchtet, dass die Branche nicht ausreichend auf die neuen Anforderungen vorbereitet ist. Derzeit würden nur etwa 20 Prozent der Kaffeebauern die Kriterien der Verordnung erfüllen. Hinzu kämen Probleme mit der Rückverfolgbarkeit von Kaffee und der bürokratische Aufwand, der mit der Umsetzung der Verordnung verbunden ist.

Die EU-Kommission hingegen sieht keine Anzeichen dafür, dass die Verordnung zu einem Kaffeemangel führen wird. Sie betont, dass die Unterstützung von Kleinbauern Priorität habe und dass es für diese mehr Zeit gebe, um sich an die neuen Regeln anzupassen.

Die Bundesregierung und einige Europaabgeordnete zeigen Verständnis für die Sorgen der Kaffeebranche. Sie sind bereit, über eine Verlängerung der Übergangsfrist oder eine Änderung der Rechtsvorschriften nachzudenken.

Nun könnte man meinen, Kaffee ist beileibe nicht lebensnotwendig. Aber! Der durchschnittliche Kaffeekonsum in Deutschland liegt bei etwa 168 Litern pro Person und Jahr. Das entspricht etwa 460 Tassen Kaffee pro Jahr oder 1,3 Tassen pro Tag. Deutschland ist nach den USA und Finnland der drittgrößte Kaffeekonsument der Welt.

Die neue EU-Verordnung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Entwaldung. Es ist jedoch wichtig, dass die Verordnung auch praktikabel ist und nicht zu unvorhergesehenen Folgen führt. Die Politik und die Branche müssen zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl den Klimaschutz als auch die Versorgung mit Kaffee sicherstellen.

Neben der Kaffeebranche sind auch andere Branchen von der neuen EU-Verordnung betroffen, wie zum Beispiel die Süßwarenindustrie. Auch hier gibt es Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit und der Auswirkungen auf die Preise.

Die EU-Kommission hat angekündigt, die Verordnung in den kommenden Jahren zu überprüfen. Es bleibt abzuwarten, ob die Verordnung tatsächlich zu einem Mangel an Kaffee und anderen Produkten führen wird oder ob die Branche rechtzeitig die notwendigen Anpassungen vornehmen kann.

Fragen und Diskussionspunkte zusammengefasst:

  • Welche Auswirkungen wird die EU-Verordnung auf die Kaffeepreise haben?
  • Wie kann die Versorgung mit Kaffee sichergestellt werden, ohne die Wälder zu zerstören?
  • Welche Rolle spielt die Politik in diesem Fall?
  • Welche Auswirkungen hat die Verordnung auf andere Branchen?
  • Wie kann die Umsetzung der Verordnung praktikabel gestaltet werden?

Die neue EU-Verordnung ist ein komplexes Thema mit weitreichenden Folgen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten – Politik, Wirtschaft und Verbraucher – sich mit den Herausforderungen und Chancen der Verordnung auseinandersetzen und gemeinsam Lösungen finden.

Schreibe einen Kommentar