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Sonne und Wind schwanken – Können Großspeicher wirklich helfen?

Die Energiewende ist in vollem Gange, doch eine der größten Herausforderungen bleibt die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind. Während fossile Kraftwerke kontinuierlich Strom liefern können, hängt die Einspeisung aus erneuerbaren Quellen von Wetterbedingungen ab. Um diese Schwankungen auszugleichen, rücken Strom-Großspeicher in den Fokus. Doch wie viel können sie wirklich beitragen?

Großspeicher: Schlüsseltechnologie für die Stabilität des Stromnetzes

Ein zentraler Akteur in diesem Bereich ist Christoph Ostermann, Mitgründer von Green Flexibility. Das Unternehmen plant umfangreiche Investitionen in Batteriespeicherlösungen, um die Netzstabilität zu sichern und die Energiewende in Deutschland weiter voranzutreiben.

Ein vielversprechendes Projekt ist der Bau eines Batteriespeichers im bayerischen Immenstadt im Allgäu, das in Zusammenarbeit mit dem Allgäuer Überlandwerk (AÜW) realisiert wird. Mit einer Kapazität von 35 Megawattstunden (MWh) kann dieser Speicher den Tagesbedarf von etwa 3.000 Haushalten decken. Der geplante Betriebsstart ist Anfang 2025, und das Projekt soll als Vorbild für weitere Großspeicherlösungen dienen.

Warum sind Großspeicher entscheidend für die Energiewende?

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien entsteht eine neue Herausforderung: Überschüssiger Strom aus Wind- und Solarkraftwerken muss zwischengespeichert werden, um ihn später abrufen zu können. Ohne Speicherlösungen drohen Netzüberlastungen oder Abschaltungen von Anlagen – eine teure und ineffiziente Maßnahme.

Großspeicher wirken hier als Puffer: Sie nehmen überschüssigen Strom auf, wenn die Produktion hoch ist, und geben ihn wieder ab, wenn die Nachfrage steigt. Dadurch tragen sie maßgeblich zur Netzstabilität und einer effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien bei.

Finanzierung und Ausbaupläne: Milliardeninvestitionen für die Zukunft

Green Flexibility hat sich jüngst eine bedeutende Finanzierung gesichert: Die Partners Group investiert bis zu 400 Millionen Euro Eigenkapital, ergänzt durch weiteres Fremdkapital, wodurch ein Gesamtprojektvolumen von über einer Milliarde Euro entsteht. Ziel ist der Bau von Batteriespeichern mit einer Gesamtkapazität von über 10 Gigawatt, ein entscheidender Schritt zur großflächigen Integration erneuerbarer Energien in Deutschland.

Dieser finanzielle Rückhalt ermöglicht es Green Flexibility, innovative Speicherlösungen zu entwickeln, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nachhaltig sind.

Politische Unterstützung und regulatorische Entwicklungen

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg solcher Projekte ist die Unterstützung durch die Politik. Christoph Ostermann betont, dass eine konsequente Energiewende ohne leistungsfähige Speichertechnologien nicht realisierbar ist. Ein entscheidender Durchbruch erfolgte 2024, als Batteriespeicher im Außenbereich genehmigungsrechtlich privilegiert wurden. Das vereinfacht die Errichtung neuer Speicheranlagen erheblich und könnte den Ausbau solcher Technologien maßgeblich beschleunigen.

Fazit: Großspeicher als unverzichtbarer Baustein der Energiewende

Die Investitionen von Green Flexibility in Großspeicher stellen einen entscheidenden Schritt zur Stabilisierung des deutschen Stromnetzes dar. Mit starken finanziellen Partnern und politischer Rückendeckung hat das Unternehmen das Potenzial, die Energieversorgung der Zukunft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

Die Energiewende braucht nicht nur mehr Wind- und Solarenergie, sondern auch intelligente Speicherlösungen – und genau hier könnten Großspeicher ihre entscheidende Rolle spielen.

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