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Was sich ab Juli 2025 ändert – und warum: Ein Überblick über wichtige Neuerungen

Mehr Geld für Pflegekräfte und Rentner:innen, neue Steuerfristen, teurere Pakete und Änderungen beim Bargeldservice: Der Juli 2025 bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Wer vorbereitet ist, kann profitieren – oder zumindest unangenehme Überraschungen vermeiden.


1. Rentenerhöhung: Mehr Geld, aber auch mehr Steuerpflicht

Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Diese Anpassung folgt dem sogenannten Rentenanpassungsgesetz, das regelmäßig an die Lohnentwicklung gekoppelt ist. Für viele Rentner:innen bedeutet das ein spürbares Plus im Portemonnaie – im Schnitt einige Dutzend Euro monatlich.

Allerdings gilt: Mehr Rente kann auch mehr Steuern bedeuten. Denn wer durch die Erhöhung den steuerfreien Grundfreibetrag (2025 voraussichtlich rund 11.784 Euro jährlich für Alleinstehende) überschreitet, muss künftig Einkommensteuer zahlen. Das betrifft vor allem Neurentner:innen, da bei ihnen ein höherer Besteuerungsanteil der Rente greift – mit jedem neuen Renteneintrittsjahr steigt dieser Anteil.

Tipp: Rentner:innen sollten prüfen, ob sie erstmals zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind – insbesondere, wenn sie neben der gesetzlichen Rente weitere Einnahmen beziehen.


2. Pflegekräfte: Höhere Mindestlöhne und zusätzlicher Urlaub

Ein deutlicher Schritt zur Aufwertung des Pflegeberufs: Ab Juli 2025 gelten neue, höhere Mindestlöhne in der Altenpflege.

  • Pflegehilfskräfte: bis zu 16,10 Euro pro Stunde
  • Qualifizierte Pflegehilfskräfte: bis zu 18,50 Euro
  • Pflegefachkräfte: bis zu 20,50 Euro pro Stunde

Zudem erhalten Beschäftigte in der Altenpflege künftig neun zusätzliche Urlaubstage pro Jahr. Die neuen Standards sollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessern.

Hintergrund: Die Änderungen beruhen auf einer Empfehlung der Pflegekommission und sind Teil der langfristigen Pflegereform der Bundesregierung.


3. Steuererklärung: Neue Frist für das Steuerjahr 2024

Für viele ist es jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung: die Steuererklärung. Für das Steuerjahr 2024 endet die Abgabefrist am 31. Juli 2025. Das gilt für alle, die verpflichtet sind, eine Erklärung abzugeben – etwa bei mehreren Einkommensquellen oder Nebentätigkeiten.

Wer sich durch eine:n Steuerberater:in vertreten lässt, hat etwas mehr Zeit: Dann verlängert sich die Frist automatisch bis zum 30. April 2026.

Hinweis: Bei verspäteter Abgabe drohen Verspätungszuschläge. Es lohnt sich also, rechtzeitig aktiv zu werden – oder professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.


4. DHL: Internationaler Versand wird teurer

Pakete ins Ausland kosten ab Juli 2025 mehr. Besonders betroffen sind Sendungen nach:

  • Australien
  • Russland
  • EU-Länder (moderate Preiserhöhungen)

Zudem wird das zulässige Höchstgewicht für internationale Pakete einheitlich auf 30 Kilogramm festgelegt. DHL begründet die Preisanpassung mit gestiegenen Betriebskosten, veränderten Zollregelungen und internationalen Vorgaben.

Tipp für Vielversender:innen: Es lohnt sich, Preise zu vergleichen – insbesondere bei alternativen Anbietern für den internationalen Versand.


5. Shell-Tankstellen: Kein Bargeldservice mehr für Cash Group-Kund:innen

Bisher konnten Kund:innen der sogenannten Cash Group (u. a. Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank, Postbank) an Shell-Tankstellen kostenlos Bargeld abheben. Damit ist ab Juli 2025 Schluss.

Gründe laut Shell:

  • Der Service wurde zunehmend selten genutzt.
  • Shell modernisiert seine Kassensysteme – dabei fällt der Bargeldservice weg.

Wer weiterhin kostenfrei Bargeld abheben möchte, muss künftig auf Supermärkte mit Cashback-Service oder klassische Bankautomaten ausweichen.


6. Barrierefreiheit und Pflege: Gesetzliche Verbesserungen

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das im Juli 2025 in Kraft tritt, sollen Menschen mit Behinderung besseren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen erhalten. Besonders betroffen sind Geldautomaten, die künftig:

  • akustische Ausgaben unterstützen,
  • visuell kontrastreicher gestaltet werden müssen,
  • und besser erreichbar positioniert sind.

Gleichzeitig werden die Leistungen für pflegende Angehörige flexibler gestaltet. Ziel ist es, Pflege und Beruf besser vereinbaren zu können – etwa durch mehr Wahlmöglichkeiten bei Unterstützungsleistungen oder flexiblere Auszeiten.


7. Bundestagsabgeordnete: Diäten steigen auf 11.834 Euro monatlich

Auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestags erhalten eine automatische Anpassung ihrer Bezüge (Diäten). Diese steigen ab Juli 2025 auf rund 11.834 Euro brutto monatlich, basierend auf der Lohnentwicklung in Deutschland.

Die automatische Anpassung ist gesetzlich geregelt, aber regelmäßig Gegenstand öffentlicher Debatten – insbesondere angesichts gleichzeitiger finanzieller Belastungen für Bürger:innen.


Fazit: Ein Monat mit Weichenstellung

Der Juli 2025 bringt spürbare Veränderungen für breite Teile der Bevölkerung – vom Rentenplus über neue Lohnstandards in der Pflege bis hin zu Preisanpassungen im Versandwesen. Gleichzeitig zeigen einige Maßnahmen, wie sich politische Entscheidungen auch an gesellschaftlichen Entwicklungen orientieren: Fachkräftemangel, Digitalisierung, demografischer Wandel und Inklusion sind zentrale Themen.

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