Der Apfel – und das “Gespenst” Fruktose
Fruchtzucker und Fettleber – Die aktuellen Diskussionen
Diverse Medienberichte verweisen darauf, dass Fruktose eine nicht-alkoholische Fettleber begünstigen könne. So titelte t-online.de (23.09.2021) in Bezug auf das Buch von Dr. med. Carsten Lekutat:
“Fettleber durch Fruchtzucker
Sein Buch heißt “Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber“. Bei einer Verfettung der Leber, die teils schwere Folgeerkrankungen verursachen kann, denken die meisten wohl an zu viel Alkohol. Tatsächlich seien 20 bis 30 Prozent der Fälle aber nicht auf Schnaps und Bier zurückzuführen, schreibt Lekutat – sondern zum Beispiel auf zu viel Fruchtzucker.”
Ähnliche Aussagen fanden sich auch in einem Artikel von Focus Online (24.11.2021):
Bei der Promotion von Frau Cordes Buch “Ich hätte da was für Sie: Meine besten Tipps, selbst erprobt” stößt man in das gleiche Horn.
“Fruktose fördert Übergewicht, Fettleber, Diabetes
Aber von wegen! In Äpfeln lauert ein Feind, den man absolut nicht auf der Rechnung hat: Fruktose. Umgangssprachlich als Fruchtzucker bezeichnet. Klingt nach Frucht und damit nach purer Gesundheit, ist es aber nicht. Im Gegenteil: Fruktose kann ein wahrer Turbo sein auf dem Weg zu Übergewicht, hohen Blutfettwerten, Fettleber und Diabetes Typ 2.”
Doch gibt es wissenschaftlich belegte Studien, die explizit den Apfel und seine natürliche Fruktose als Ursache einer Fettleber identifizieren? Die Antwort lautet: Nein. Zwar existieren zahlreiche Studien, die einen hohen Konsum von isolierter, industriell zugesetzter Fruktose in stark verarbeiteten Lebensmitteln mit negativen gesundheitlichen Folgen in Verbindung bringen, jedoch trifft dies nicht auf natürliche Fruktose aus Obst zu.
Der Apfel – Mehr als nur Fruchtzucker
Ein Apfel besteht zu rund 80 % aus Wasser und enthält eine Vielzahl an wertvollen Nährstoffen:
- Vitamine: B1, B2, B6, C, E und K
- Mineralstoffe & Spurenelemente: Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium und Eisen
- Ballaststoffe: Der unverdauliche Ballaststoff Pektin fördert eine gesunde Darmflora
- Antioxidantien: Quercetin schützt vor oxidativem Stress, hemmt Entzündungen und könnte das Krebsrisiko senken
Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, darunter eine verbesserte Gedächtnisleistung und ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wissenschaftliche Fakten: Kein Zusammenhang zwischen natürlicher Fruktose und Fettleber
Eine groß angelegte Studie aus dem Jahr 2020 mit über 52.000 Teilnehmern kam zu dem Ergebnis, dass ein höherer Konsum von Obst und Gemüse das Risiko für eine Fettleber sogar senken kann. Das Problem liegt also nicht im natürlichen Fruchtzucker von Äpfeln oder anderen Obstsorten, sondern in künstlich zugesetzter Fruktose aus stark verarbeiteten Produkten wie Softdrinks und Fertiggerichten.
Fazit: Der Apfel bleibt ein gesundes Superfood
Unreflektierte Schlagzeilen und reißerische Berichterstattungen können für Verunsicherung sorgen. Fakt ist: Der Verzehr von Äpfeln fördert die Gesundheit und ist nicht mit einem erhöhten Fettleber-Risiko verbunden. Wer sich ausgewogen ernährt und industriell verarbeitete Lebensmittel reduziert, braucht sich um natürliche Fruktose aus Obst keine Sorgen zu machen.
Genießen Sie also weiterhin bedenkenlos Ihren täglichen Apfel (wer möchte auch drei) – für Ihre Gesundheit!

