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Warnung vor gefälschten Steuerbescheiden

So schützen Sie sich vor Betrug

In mehreren Bundesländern – darunter auch Brandenburg – warnt das Finanzamt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche: Kriminelle versenden gefälschte Steuerbescheide per Post. Ziel der Täter ist es, ahnungslose Bürgerinnen und Bürger zur schnellen Überweisung angeblicher Steuerschulden zu bewegen. Dabei wirken die Schreiben auf den ersten Blick täuschend echt – doch bei genauerer Betrachtung lassen sich klare Unstimmigkeiten erkennen.

So erkennen Sie gefälschte Steuerbescheide

Gefälschte Bescheide lassen sich anhand bestimmter Merkmale enttarnen. Achten Sie auf folgende Hinweise:

  • Falsche oder unvollständige Steuernummer / Steuer-Identifikationsnummer: Diese Nummern sind entweder frei erfunden, unvollständig oder nicht Ihrer Person zuzuordnen.
  • Unrealistische Absenderbezeichnungen: Häufig wird eine Institution genannt, die es gar nicht gibt – etwa „Finanzbehörden der Bundesrepublik Deutschland“. Solche Sammelbezeichnungen existieren nicht.
  • Abweichende Kontaktdaten: Die angegebene Adresse, Telefonnummer oder Website stimmt nicht mit den offiziellen Kontaktdaten Ihres zuständigen Finanzamts überein.
  • Fehlende Rechtsbehelfsbelehrung: Ein echter Steuerbescheid enthält immer eine Rechtsbehelfsbelehrung, die Ihre Möglichkeiten zum Widerspruch erläutert.
  • Ungewöhnliche Kontoverbindung: Die IBAN gehört nicht zum Finanzamt oder führt in ein anderes Bundesland – oft sogar ins Ausland.
  • Auffällige Formatierung: Schriftart, Layout und Textgröße weichen deutlich von früheren Schreiben ab.
  • Dringlichkeit der Zahlung: Eine sehr kurze Zahlungsfrist – etwa von nur wenigen Tagen – ist untypisch und soll Druck erzeugen.

Was rät das Finanzamt bei Verdacht auf Betrug?

Wenn Sie ein verdächtiges Schreiben erhalten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Überprüfen Sie den Bescheid sorgfältig. Kontrollieren Sie insbesondere die Steuernummer, Steuer-ID, Kontoverbindung sowie das Layout des Dokuments.
  2. Vergleichen Sie den neuen Bescheid mit früheren Schreiben Ihres Finanzamts. Achten Sie auf Konsistenz bei Sprache, Aufbau und Absenderangaben.
  3. Nutzen Sie ausschließlich offizielle Kontaktdaten, um Rückfragen zu stellen. Verwenden Sie keinesfalls die im Schreiben angegebene Telefonnummer oder E-Mail-Adresse.
  4. Zahlen Sie niemals ungeprüft. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit des Schreibens haben, leisten Sie keine Zahlung.
  5. Melden Sie verdächtige Schreiben. Informieren Sie umgehend Ihre Bank, um Zahlungen zu stoppen, und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  6. Nutzen Sie das ELSTER-Portal. Steuerbescheide über ELSTER sind digital signiert, nachvollziehbar und sicher. Auf diesem Weg sind Sie besser vor Betrugsversuchen geschützt.

Fazit: Bleiben Sie wachsam bei Steuerbescheiden

Gefälschte Steuerbescheide sind für Laien nicht immer sofort zu erkennen. Deshalb gilt: Seien Sie besonders vorsichtig bei unerwarteten Schreiben, insbesondere wenn Sie zur schnellen Zahlung aufgefordert werden. Ein echter Steuerbescheid enthält stets eine Rechtsbehelfsbelehrung, eine korrekte Kontoverbindung und ist klar dem zuständigen Finanzamt zuzuordnen. Im Zweifel gilt: Kontaktieren Sie Ihr Finanzamt über offizielle Wege und lassen Sie den Bescheid prüfen, bevor Sie Geld überweisen.

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