„No Kings“: Millionen protestieren gegen Trump
Stars wie Mark Ruffalo und Kerry Washington mittendrin
Anfang Juni wurde es in den USA laut – sehr laut. Unter dem Motto „No Kings“ gingen in über 2.000 Städten Menschen auf die Straße, um ein deutliches Zeichen gegen das als autoritär empfundene Auftreten von Präsident Donald Trump zu setzen. Auslöser war eine Reihe von Maßnahmen, die viele als Angriff auf die Demokratie sehen – darunter die Entsendung von Militär in US-Städte und eine pompöse Militärparade in Washington D.C., bei der sich Trump selbst feiern ließ.
Doch was diese Protestwelle besonders machte: Sie war nicht nur riesig, sondern auch prominent. Stars aus Hollywood mischten sich unter die Demonstrierenden – und ließen keinen Zweifel daran, wo sie stehen.
Prominente auf der Straße: Wenn Hollywood politisch wird
Es war keine stille Unterstützung aus dem Hintergrund. Viele bekannte Persönlichkeiten trugen ihre Kritik direkt auf die Straße – oder teilten sie mit Millionen über Social Media.
Mark Ruffalo zum Beispiel demonstrierte in New York City – laut, wütend und mit klarer Botschaft:
„Trump benimmt sich wie ein König und Diktator. Aber das hier sind die Vereinigten Staaten, keine Monarchie. Wir müssen das stoppen – gemeinsam.“
Der Schauspieler, bekannt aus den Avengers-Filmen, ist schon lange politisch engagiert. Doch diesmal, so sagt er, geht es um Grundsätzliches:
„Wir sind empört und haben Angst. Aber wir sind auch stark. Und der einzige Weg, diese Angst zu besiegen, ist, dass wir zusammenhalten.“
Auch Kerry Washington war dabei. Auf Instagram zeigte sie Szenen aus Los Angeles, wo Tausende auf die Straße gingen. Ihr Kommentar:
„So sieht Demokratie aus.“
Weitere bekannte Gesichter in der Protestbewegung waren unter anderem Julia Louis-Dreyfus, Susan Sarandon, Jimmy Kimmel, Natasha Rothwell, Glenn Close und Musiker Moby. Besonders bewegend: Kimmel demonstrierte gemeinsam mit seinen Eltern in San Francisco – ein Zeichen dafür, dass diese Proteste Generationen verbinden.
Warum jetzt? – Der Auslöser der Proteste
Der Stein kam ins Rollen, als Präsident Trump eine Reihe von Maßnahmen umsetzte, die viele Menschen zutiefst beunruhigten:
- In Los Angeles wurden Truppen der Nationalgarde und US-Marines eingesetzt, um Proteste und Abschiebeaktionen durch ICE zu „sichern“ – ein Schritt, der selbst unter Konservativen umstritten ist.
- Wenige Tage später ließ Trump eine großangelegte Militärparade in Washington D.C. veranstalten. Während Panzer durch die Hauptstadt rollten, gingen in anderen Städten Zehntausende für die Demokratie auf die Straße.
Diese Gleichzeitigkeit – Pomp und Protest – war für viele ein Symbol für die Spaltung im Land. Und das Motto „No Kings“ machte klar: Es geht nicht nur um einzelne Maßnahmen, sondern um das, was viele als autoritäre Tendenzen im Weißen Haus wahrnehmen.
Friedlicher Widerstand mit klarer Botschaft
Trotz der angespannten Stimmung blieben die meisten Demonstrationen friedlich. In einigen Städten – vor allem in Los Angeles, Phoenix und Atlanta – kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, Tränengaseinsätzen und einzelnen Festnahmen. Menschenrechtsorganisationen beobachten die Lage mit Sorge und werfen der Regierung Einschüchterung durch Gewalt vor.
Die Veranstalter der Proteste sprechen von über fünf Millionen Teilnehmenden – ein neuer Rekord. Die Bewegung ist damit eine der größten seit Jahrzehnten, vergleichbar mit dem Women’s March 2017 oder den George-Floyd-Protesten 2020.
Was bleibt? – Ein Riss, der nicht ignoriert werden kann
Die Proteste zeigen: Die Zivilgesellschaft in den USA lebt. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen und politischer Lager haben sich vereint – nicht gegen ein Land, sondern für seine demokratischen Werte.
Der Einsatz von Prominenten war dabei mehr als bloße Symbolik. In Zeiten politischer Polarisierung bringen bekannte Gesichter Reichweite, Aufmerksamkeit und Mut in eine Debatte, die sonst schnell abdriften kann. Sie verleihen jenen eine Stimme, die oft nicht gehört werden.
Fazit: „No Kings“ ist mehr als ein Protest – es ist ein Weckruf
In einem Land, das sich im Wahljahr 2024/25 am Rande eines demokratischen Stresstests befindet, sind Proteste wie diese nicht nur wichtig, sondern notwendig. Sie erinnern daran, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist – und dass man sie sich immer wieder zurückholen muss.