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Energie wird für viele Firmen inzwischen zu teuer

Die aktuellen Energiepreise kennen zur Zeit nur eine Richtung – nach oben. Die Megawattstunde kostet heute mehr als doppelt so viel als noch vor einem Jahr, die Erdgas-Preise haben sich fast verdreifacht. Was für Privathaushalte oft nur eine unschöne Teuerung ist, verhagelt Unternehmen die Bilanz und belastet die Branchen, die viel Strom brauchen. Manche Unternehmen stoppen angesichts hoher Erdgas- und Strompreise sogar schon die Produktion, weil diese sich bei den aktuellen Preisen nicht mehr rechnet.

Firmen wie zum Beispiel die BASF arbeiten daran, ihren Strom selbst zu produzieren. Schon 80 Prozent des Stromsbedarfs produziert das Unternehmen dafür selbst. Die restlichen 20 Prozent werden schwierig. „Furchtbar“ seien die Planungen für deutsche Windparks, kritisierte Vorstandschef Martin Brudermüller jetzt in einem Interview mit der „Zeit“. BASF geht nun ins Nachbarland und hat sich bei einem niederländischen Offshore-Windpark für 300 Millionen Euro eingekauft. Doch es dauert noch, bis der Strom aus Hollandse Kust Zuid fließen kann.

Der Offshore Windpark Hollandse Kust Zuid ist dann im Besitz von Vattenfall und BASF. Mit einer Gesamtleistung von 1.500 MW wird er der bis dahin weltweit größte Windpark auf See sein. Insgesamt 140 Siemens Gamesa Windturbinen mit einer Leistung von je 11 MW werden installiert. Die vollständige Inbetriebnahme von Hollandse Kust Zuid ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

Ehe aber die großen Windturbinen in Betrieb gehen können, ist der Bau einer gigantischen Umspannplattform nötig. Eine Umspannplattform ist eine Umspannstation bzw. ein Umspannwerk, das auf einer Offshore-Plattform im offenen Meer installiert ist. Die Umspannplattform dient dazu, die Verluste und den Aufwand für die Übertragung der elektrischen Energie von den Offshore-Windparks zum Festland zu reduzieren.

Allein an diesem Beispiel kann man sehen, dass, wenn Deutschlang die Versorgung mit ausreichend bezahlbaren Strom nicht in den Griff bekommt, energieintensive Firmen sich andere Standorte suchen werden. Neuansiedlungen von Schwerindustrie ist so für Deutschland kaum noch zu erwarten. Auch ein Mittel der Klimaverbesserung in Deutschland. Wenn man bedenkt, das 2021 kein neuer (dringend benötigter) Windpark ans Netz gehen wird, ist eine Abhängigkeit von Stromimporten aus dem Ausland doch vorprogrammiert.

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