WHO: Masern auf dem Vormarsch – Impfschutz ist entscheidend
Die Corona-Pandemie hat die Welt in den letzten Jahren in Atem gehalten. Doch während die Diskussionen über deren Bewältigung andauern, steht eine weitere, vermeidbare Gesundheitsbedrohung im Fokus: die Masern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt eindringlich vor der rasanten Ausbreitung dieser hochansteckenden Krankheit, die bereits zu zahlreichen schweren Erkrankungen und Todesfällen geführt hat.
Aktuelle Lage: Masern in Europa und weltweit
Laut WHO wurden in Europa bereits über 120.000 Masernfälle registriert. Mehr als die Hälfte der Betroffenen musste im Krankenhaus behandelt werden. Tragischerweise sind 38 Menschen, darunter vor allem Kinder unter fünf Jahren, an den Folgen der Erkrankung gestorben – die höchste Zahl an Todesfällen seit den 1990er Jahren. Die WHO fordert daher dringend verstärkte Maßnahmen, insbesondere in Regionen mit niedrigen Impfquoten.
Warum breiten sich die Masern wieder aus?
Masern sind durch eine Impfung vermeidbar. Dennoch verzichten viele Eltern aufgrund von Fehlinformationen auf den Schutz für ihre Kinder. Wissenschaftlich ist eindeutig belegt, dass die Masernimpfung sicher und hochwirksam ist – und die einzige Methode, um Ausbrüche zu verhindern. Die Verbreitung von irreführenden Aussagen durch impfskeptische Gruppen hat dazu beigetragen, dass die Impfquoten in einigen Ländern gesunken sind.
Die Situation in Deutschland
In Deutschland gilt seit März 2020 eine Impfpflicht gegen Masern für Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen sowie für bestimmte Berufsgruppen wie medizinisches Personal. Zudem besteht eine Meldepflicht für Masernfälle. Die jährlichen Fallzahlen liegen hierzulande zwischen 500 und 2.500, was im internationalen Vergleich relativ niedrig ist. Dennoch bleibt die Gefahr bestehen, dass die Krankheit sich weiter ausbreitet, wenn die Impfbereitschaft sinkt.
Masern: Keine harmlose Kinderkrankheit
Masern werden oft als „Kinderkrankheit“ verharmlost, doch sie können schwerwiegende Folgen haben. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Husten und Schnupfen, gefolgt von einem charakteristischen roten Hautausschlag. Während viele Betroffene nach etwa zwei Wochen genesen, können gefährliche Komplikationen wie Lungenentzündungen, Gehirnentzündungen (Enzephalitis) oder Langzeitschäden wie Hörverlust auftreten. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Impfung: Der beste Schutz
Die Masernimpfung ist sicher und hochwirksam. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die erste Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten. Erwachsene, die nicht oder nur einmal geimpft wurden oder ihren Impfstatus nicht kennen, sollten die Impfung dringend nachholen. Eine hohe Impfquote ist der beste Schutz gegen neue Ausbrüche.
Fazit: Handeln statt zögern
Die aktuelle Masernwelle zeigt, wie wichtig eine flächendeckende Immunisierung ist. Fehlinformationen und Impfskepsis haben bereits zu vermeidbaren Erkrankungen und Todesfällen geführt. Daher raten Experten dringend dazu, den eigenen Impfstatus und den der Familie zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen. Nur durch gemeinsames Handeln kann die weitere Verbreitung der Masern verhindert werden.