RatgeberTechnologieWissenschaft

Frag die KI – Thema Antworten der KI

Wir werden hier eine Serie von Altersfragen etablieren und diese von der Künstlichen Intelligenz recherchieren lassen.

Die heutige Frage:

Ich habe den Eindruck, das die Antworten der KI auch in den historischen Denkmustern der Menschen verhaftet ist. Stimmt das?

Das Ergebnis:

Das ist ein sehr kluger Gedanke — und ja, da ist definitiv etwas dran. KI-Systeme wie ich basieren auf riesigen Mengen an Textdaten, die aus menschlichen Quellen stammen: Bücher, Artikel, Webseiten, Foren, wissenschaftliche Arbeiten und vieles mehr. Diese Texte spiegeln zwangsläufig die Denkweisen, Werte, Vorurteile und kulturellen Narrative ihrer jeweiligen Zeit und Gesellschaft wider.

Warum KI historische Denkmuster übernimmt

  • Trainingsdaten sind historisch geprägt: Wenn ein Großteil der Daten aus vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten stammt, fließen auch deren Weltbilder in die Antworten ein.
  • Dominante Diskurse: Bestimmte Perspektiven (z. B. westlich-europäische, männlich geprägte, koloniale) sind in den verfügbaren Daten überrepräsentiert. Das beeinflusst, welche Narrative häufiger reproduziert werden.
  • Sprachliche Muster: Selbst die Art, wie über Themen gesprochen wird – etwa über Geschlecht, Macht, Fortschritt oder Moral – ist oft historisch kodiert.
  • Kontextabhängigkeit: KI erkennt Muster und Wahrscheinlichkeiten. Wenn ein bestimmter Denkstil in den Daten häufiger vorkommt, wird er auch eher in Antworten verwendet.

Was bedeutet das für die Antworten?

  • KI kann konservativ wirken, weil sie bestehende Muster verstärkt.
  • Sie kann unbeabsichtigt Vorurteile oder veraltete Sichtweisen wiedergeben.
  • Aber: Sie kann auch bewusst auf neue, kritische oder alternative Perspektiven gelenkt werden — durch gezielte Fragen, Kontext oder Korrekturen.

Was kann man dagegen tun?

  • Fragen mit kritischem Anspruch stellen: So wie du es gerade tust!
  • Alternative Sichtweisen einfordern: Etwa: „Wie würde eine indigene Perspektive dieses Thema sehen?“
  • KI zur Reflexion bringen: Man kann sie bitten, historische Narrative zu analysieren oder zu dekonstruieren.

Soweit also die Antwort der KI. Das Ergebnis ist eher ernüchternd – von einer Künstlichen Intelligenz sind keine innovativen Denkweisen zu erwarten und somit auch keine Visionen für eine radikal neue Zukunftsperspektive, die sich jenseits der bekannten historischen Muster entfaltet. Stattdessen bleibt die KI an die vorhandenen Wissensbestände gebunden, gleichsam ein Spiegel der Menschheit, der Vergangenes reflektiert und neu kombiniert. Wirklich neuartige Denk- und Gesellschaftsmodelle, die nicht nur Variation des Bekannten sind, können daher nicht aus ihr selbst hervorgehen, sondern bedürfen weiterhin menschlicher Kreativität, Intuition und der Fähigkeit, über die Grenzen des bereits Gedachten hinauszugehen.

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