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Schluss mit der Produktion von Verbrennerautos

Beispiel Audi: stellt die Produktion von Verbrennerautos ein – und was bedeutet das für die Zukunft?

Die Automobilindustrie steht vor einem historischen Wendepunkt. Während immer mehr Länder weltweit Verbote für Diesel- und Benzinfahrzeuge planen, hat die EU mit ihrem ehrgeizigen Klimaplan „Fit for 55“ bereits klare Ziele vorgegeben: Ab 2035 sollen keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden, die CO2-Emissionen verursachen. Dies bedeutet das faktische Aus für Benziner, Diesel und sogar Hybridfahrzeuge. Nur noch reine Elektroautos oder Fahrzeuge, die mit Wasserstoff, Biokraftstoffen oder E-Fuels betrieben werden, dürfen dann neu zugelassen werden.

Audi beschleunigt seinen Übergang zur Elektromobilität: Ab 2026 wird das Unternehmen keine neuen Modelle mit Verbrennungsmotor mehr einführen, sondern ausschließlich auf reine Elektrofahrzeuge setzen. Die Produktion der letzten Verbrenner soll bis spätestens 2033 auslaufen.

Die Zukunft der Verbrenner: E-Fuels als Ausweg?

Eine mögliche Lösung für diejenigen, die an ihren Verbrennungsmotoren hängen, könnten E-Fuels sein. Diese synthetischen Kraftstoffe, wie beispielsweise Blue Gasoline von VW, Bosch und Shell, ermöglichen es, Benziner und Diesel klimaneutral zu betreiben – vorausgesetzt, sie werden mit erneuerbaren Energien wie Wind- oder Wasserenergie hergestellt.

Im Jahr 2025 hat sich die Technologie der E-Fuels weiterentwickelt, und die Produktionskosten sind gesunken. Aktuelle Studien prognostizieren, dass die Produktionskosten für E-Fuels bis 2040 sinken könnten, mit Herstellungskosten von etwa 0,99 Euro pro Liter für E-Benzin und 1,09 Euro pro Liter für E-Diesel. Diese Kostensenkungen könnten zu Endverbraucherpreisen von 1,37 Euro pro Liter E-Benzin (E10) und 1,59 Euro pro Liter E-Diesel (B7) bis 2045 führen. Experten gehen davon aus, dass mit weiter steigenden Produktionsmengen und günstigem Ökostrom die Preise noch weiter sinken könnten.

Klimaneutrale Mobilität mit synthetischen Kraftstoffen

Obwohl E-Fuels in der öffentlichen Debatte oft weniger Beachtung finden als Elektroautos, bieten sie eine realistische Möglichkeit, klimaneutrale Mobilität zu erreichen – und zwar ohne das bestehende Tankstellennetz komplett umbauen zu müssen. Das gut ausgebaute Netz von Tankstellen könnte relativ unkompliziert auf E-Fuels umgestellt werden, was den Übergang für Verbraucher erleichtern würde.

Die Rolle der Politik

Damit E-Fuels und andere alternative Kraftstoffe ihr volles Potenzial entfalten können, ist die Politik gefragt. Klare Rahmenbedingungen und Anreize für Investoren sind notwendig, um Planungssicherheit zu schaffen und die Produktion von synthetischen Kraftstoffen weiter auszubauen. Die EU und nationale Regierungen müssen hier eng zusammenarbeiten, um die Weichen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft zu stellen.

Fazit

Die Entscheidung von Audi, die Produktion von Verbrennern bereits 2026 einzustellen, ist ein deutliches Signal für den Wandel in der Automobilindustrie. Während Elektroautos die Zukunft dominieren werden, bieten E-Fuels eine interessante Alternative für diejenigen, die nicht komplett auf Verbrennungsmotoren verzichten möchten. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die Technologien weiterentwickeln und welche Rolle synthetische Kraftstoffe im globalen Mobilitätsmix spielen werden.

Eines ist jedoch klar: Die Ära der klassischen Verbrennungsmotoren neigt sich dem Ende zu – doch die Zukunft der Mobilität ist vielfältig und bietet Raum für verschiedene Lösungen.

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